Wir haben was zu sagen! - Emanzipatorische Radioproduktion in Zimbabwe und Sambia

    Emanzipatorische Radioproduktion mit Frauengruppen in Simbabwe und Sambia - "Wir haben was zu sagen!"

    Was bedeutet es im globalen Informationszeitalter “aktiv zuhören” zu können?“

    Baobab e.V. kooperiert seit 2017 mit der Initiative "Radio Continental Drift", welche 2005 von der Ton- und Radiokünstlerin Claudia Wegener während ihres ersten Aufenthalts in Johannesburg/Südafrika gegründet wurde. Ziel der Initiative ist es, Medienprojekte zu konzipieren in Zusammenarbeit mit Gruppen, Aktivist*innen und Gemeinden im südlichen Afrika oder mit Akteuren der europäischen Diaspora, in denen vor allem eigene Tonaufnahmen produziert und veröffentlicht werden.

    Durch partizipative Radioprojekte und in „hands-on“ workshops fördert die Initiative neben den Werkzeugen zur Produktion von Radiobeiträgen und technischem Wissen vor allem Handlungskompetenzen, um als "aktive Zuhörer*innen" persönliche und regionale Geschichten, aber auch politische Stimmen hörbar zu machen. Letztlich geht es auch darum, gemeinsam zu einem vielfältigeren und gerechteren „globalen“ Informationszeitalter beizutragen – in dem die Menschen des afrikanischen Kontinents zunehmend als Produzent*innen beteiligt sind.

    Die so entstehenden Audio-Beiträge werden laufend auf einem Tonarchiv veröffentlicht auf multimedialen Seiten im Internet, auf Blogs, und sozialen Plattformen geteilt, oder auch in Radiosendungen und Musikproduktionen aufgearbeitet. So stellen sie durch den Prozess des Zuhörens Zusammenhänge und Vernetzungen her. Ein engagiertes Projekt ist dabei die All Africa Sound Map, die sich als klingende Weltkarte präsentiert und Zuhörer*innen dazu einlädt, dort eigene Aufnahmen zu verorten.

    Die Gründerin Claudia Wegener von Radio Continental Drift betreut das Projekt und steht gerne für Workshops, Vorträge oder Diskussionsrunden zur Verfügung.

    Beispiele von Workshops und Projekten (auf deutschsprachigen Seiten):

    Aktueller Stand

    Von Juni bis Dezember 2018 war ein Mitglied des Baobab e.V.  zum nun vierten Mal seit 2012 in der Region Sambia und Simbabwe und zum dritten mal für Radio-Zusammenarbeit in den ländlichen Gebieten des Sambesi-Tals, Sambia und Simbabwe. Für vier Monate unterstützte Claudia Wegener, Koordinatorin von Radio continental drift jugendliche Freiwillige beim Gemeindesender ZongweFM in Sinazongwe Sambia mit wöchentlichen Workshops, gemeinsam organisierten Veranstaltungen und praktischen Trainings in Live-Sendungen.

    Ziele der Aktivitäten, Veranstaltungen und Radio-Sendungen waren, die jungen Radioleiter*innen dazu anzuleiten, die Gemeinde aktiv in die Shows ihres Lokalradios miteinzubeziehen. Ein Fundraising-Konzert mit lokalen Musiker-Bands, Theatergruppen und einem Schulchor brachte das Lokalradio hierzu in die Mitte des Gemeindegeschehens.

    Ein weiteres Ziel des Aufenthaltes war es, die internationale Radio Zusammenarbeit über den Kariba Stausee hinweg mit der Tonga Gemeinde in Binga Simbabwe zu stimulieren. Hier konnte ein Austausch unter den Frauen organisiert werden. Zwei Vertreterinnen von Frauengruppen in Sinazongwe waren zu Gast bei Zubo Trust in Binga und lernten deren Projekte für lokales Empowerment aus der Nähe kennen. Eine junge Radiomacherin von ZongweFM dokumentierte den Austausch. Die gesammelten Tonaufnahmen wurden dann in verschiedenen Live-Sendungen der Gemeinde in Zambia vorgestellt. Mit so genannten Call-ins konnten sich die Hörer*innen lebhaft beteiligen und mitdiskutieren. Zum Weltradiotag, der weltweit jährlich am 13. Februar stattfindet, wurden Auszüge der Live-Sendungen bei ZongweFM auf der Website von Radio continental drift veröffentlicht:

    Ausschnitte von Live-Sendungen von ZongweFMhttps://wp.me/pmTSx-sT

    Der Austausch und gemeinsame Lerneffekt auf der Radio-Plattform stellte sehr deutlich heraus, dass eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilnahme der Frauen in Sinazongwe noch nicht realisiert ist, und dass dies damit beginnt, den Frauen Spielraum für eigene wirtschaftliche Ambitionen einzuräumen.

    Die Ergebnisse der Tonaufnahmen von Interviews und Live-Sendungen wurden dann von Claudia Wegener mit auf die Simbabwe Seite des Sees genommen. Als Verstärkung im Team von Zubo Trust organisierte sie auch dort wöchentliche Trainings und Workshops. Während des Aufenthaltes in Simbabwe wurden ein lokales Verfahren der Seifenproduktion sowie die Arbeit von Korbflechterinnen dokumentiert.

    In den darauf folgenden Monaten, nun wieder von Deutschland aus, wurden viele der Originaltonaufnahmen für das online Archiv produziert und sind nun dort unter Creative Commons Lizenz abrufbar. Aus den Audio-Dokumentationen der Korbflechterinnen und Fischerinnen entstand eine einstündige Radiosendung; Auszüge aus Musik- und Radioproduktionen internationaler Produzent*innen, die den Frauen im Sambesital gewidmet sind, sind in das Hörstück eingeflossen. Die Sendung wurde von ORF/ Kunstradio und etlichen freien Radiosendern ausgestrahlt. Einige Podcasts tragen die Tonaufnahmen und ihre Geschichten zu weiteren Netzwerken und Zuhörer*innen.
    Im November 2020 erschien der Artikel „Bbindawuko Banakazi – die erste Fischereigenossenschaft in Frauenhand auf dem Karibasee“ in der Monatszeitung Graswurzelrevolution (GWR). Ein Blog verlinkt den deutschen Artikel mit einer Englischen Übersetzung und den Originalton-Aufnahmen der Fischerinnen. An gleicher Stelle wird im Januar 2021 ein Artikel über Zubo‘s Jatropha-Seifen Projekt erscheinen im Zusammenhang einer Ausgabe zu den „Folgen von Corona in der Gesellschaft“.

    Archive Zubo Audio: https://archive.org/details/@radio_continental_drift?and%5B%5D=Zubo+Trust
    Kunstradio: http://kunstradio.at/2019B/11_08_19.html
    Musikproduktionen: https://soundcloud.com/wax-warriors-record-label
    Podcast: https://youtu.be/MNwb1H-Iwl0
    GWR: https://www.graswurzel.net/gwr/2020/11/frauenkaempfe-in-simbabwe/
    Blog: https://radiocontinentaldrift.wordpress.com/2020/12/31/zubo-audio-collection-bb-coop/

    In einer Zeit des globalen Stillstands, im ersten Lockdown 2020, ermöglichte Zubos beachtliches dokumentarisches Tonarchiv online den Beginn einer Korrespondenz mittels WhatsApp-Voicemails zwischen den Zubo-Frauen in Binga Zimbabwe, den Radiomacher*innen in Sinazongwe Zambia auf der gegenüberliegenden Seite des Karibasees und Anthropologie-Student*innen in NY City. Auch diese Co-Produktion mittels Voicemails ist online dokumentiert; Auszüge daraus wurden als Radiosendung international ausgestrahlt.

    Co-Produktion „Building Radio Bridges- Audio Letters between Lockdown NYC and the Zambezi Valley“.

     Die Projekt-Aktivitäten wurden und werden durch zielgerichtete Spenden finanziert.

    Alle Spender*innen ein herzliches Dankeschön!

     
     

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