Profilbildungsworkshop zu Degrowth und Postkolonialismus

    Spannende Impulse für zukünftige Kooperationen in Afrika

    Bei schönstem Sonnenschein fand am Samstag, den 9. Juni 2018, unser Baobab-Profilbildungsworkshop statt. Zu diesem Anlass wurde von Boris Heil ein Input gestaltet, welcher zuvor im Rahmen seiner abgeschlossenen Masterstudien an der Universität Kassel eine Analyse verschiedener Strömungen in der Postwachstums- und Degrowth-Debatte vorgenommen hatte. Auf Grundlage seines bisher unveröffentlichten Artikels „Postwachstum als konkrete Utopie“ erarbeiteten die Baobab-Mitglieder  zusammen mit dem Impulsspender Strategien, alternative Modelle und Konzepte, um den verschiedenen derzeit vorherrschenden „strukturellen Wachstumszwängen“, die sich beispielhaft durch die allgemein hohe Kapitalintensität von Unternehmen, Zinsverpflichtungen aufgrund von Fremdfinanzierungen, lange Wertschöpfungsketten sowie durch technischen Fortschritt, der zu einem Rückgang menschlicher Arbeit führt (vgl. Paech 2015), ergeben, nachhaltigkeitsbewusstere Modelle gegenüber zu stellen. Dabei fasst das Zitat von Frauenlob et. al. (2017) den Degrowth-Ansatz wie folgt zusammen: „Degrowth bietet die Gelegenheit, dem Beat einer besseren Gesellschaft bereits im Hier und Heute nachzuspüren, bietet einen Rahmen für transformatives Denken und Handeln, Hoffnung in der politischen Auseinandersetzung und Begegnung mit Gleichgesinnten, die eine ökologisch und sozial gerechte Zukunft gestalten wollen“. Boris Heils Ausführungen fokussierten sich so dann auf die strukturierte Gegenüberstellung verschiedener Perspektiven und Strömungen innerhalb der Postwachstumsdebatte.

    In der folgenden Workshop-Phase erhielten die Teilnehmer*innen auf spielerische Weise zahlreiche Impulse sich zu den verschiedenen Positionen innerhalb der Postwachstums- und Degrowth-Bewegungen zu informieren und auszutauschen sowie konkrete Anwendungsfelder, pädagogische Instrumente und  Projekte kennenzulernen, die sich insbesondere auch für die internationale Zusammenarbeit mit unseren west- und zentralafrikanischen Partnern nutzen lassen.

    Anschließend folgte ein Inputvortrag von Aya Limbacher zum Themenkomplex Postkolonialismus, bei dem die Baobab-Mitglieder verschiedene Positionen der vorwiegend wissenschaftlich geführten Debatte kennenlernen konnten. Bezugnahmen erfolgten dabei unter anderem auf die Theoretiker Aram Ziai (2010) und Shalini Randeira (1996), die auf vielfältige Problematiken des Entwicklungsdiskurses aufmerksam machen. Alle Baobab-Mitglieder wurden so für die Notwendigkeit einer kritischen Selbstreflexion sensibilisiert. Abschließend folgte eine ausgedehnte Diskussion, deren Kernfragen als Grundlage unseres Selbstverständnisses als Baobab e.V. fruchtbar gemacht werden können. Zum Abschluss des Profilbildungsworkshops wurde deshalb unter anderem das konkrete Ziel formuliert, alle Ergebnisse zusammengefasst bei der nächsten Mitgliederversammlung vorzustellen um damit anschließend ein gemeinsames, mehrsprachiges Positionspapier zu veröffentlichen, welches die beiden Themenfelder sowie das Vereinsleitbild noch stärker miteinander verbindet.

    Wir bedanken uns ganz besonders bei Boris Heil für die gute Zusammenarbeit, die sehr spannenden Impulse und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenkliche Gute.

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