Tagung "Ökonomische Dimensionen des Frieden: Solidarische Ökonomie"

    Vom 10. bis 12. Februar 2017 besuchte ein Mitglied des Vereins zusammen mit der Koordinatorin des kamerunischen Netzwerks "Forum für erneuerbare Energien und ländliche Entwicklung" die Tagung "Ökonomische Dimensionen des Friedens: Solidarische Ökonomie". Im Zentrum der Tagung stand der Austausch verschiedener Organisationen und Institutionen aus Europa mit Vorträgen aus deutschen, französischen und italienischen Projekten zur Förderung von solidarischer Ökonomie, aber auch rechtliche und organisatorische Fragen zur Gründung solidarischer Unternehmensformen.

    Was ist Solidarische Ökonomie?

    Solidarische Ökonomie ist eine andere Art zu produzieren, zu verkaufen, zu konsumieren. Indem die Arbeit kollektiv, solidarisch und frei von Hierarchien organisiert wird, stellt die Solidarische Ökonomie eine Strategie für die Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung und der Prekarisierung von Arbeitsverhältnisse dar. Es geht um die nachhaltige Entwicklung von Gemeinschaft und nicht nur weniger Individuen. In der Solidarischen Ökonomie werden in kooperativer Form lokale Potenziale mit lokalem Bedarf verknüpft, wobei die Solidarität eine große Rolle spielt, und das Kapital eine dienende Funktion zu Gunsten der Gemeinschaft einnimmt, weil bei der Regionalentwicklung durch alternative Wirtschaftsstrukturen der Fokus auf den Menschen selbst liegt.

    Wichtige Prinzipien der Solidarischen Ökonomie

    Zu den Akteuren der Solidarischen Ökonomie zählen gemeinschaftliche suprafamiliäre Organisationen wie Vereine, solidarische Kreditfonds, selbstverwaltete Betriebe, Produktionsgruppen, Tauschringe, Netzwerke, etc. die folgende Charakteristika aufweisen:

    Selbstverwaltung (ein Mensch = eine Stimme, gemeinsame Entscheidungsprozesse, gemeinsames Eigentum an Kapital)
    Ökologisches Bewusstsein (Sensibilität bei der Nutzung von Material, Energie, Wasser und Fläche, Bezug auf regionale Kreisläufe)
    Kooperation (gemeinsames Nutzen von Eigentum und Gütern, Partizipation an solidarischen Netzwerken)
    Wirtschaftsunternehmen (mindestens eine Person ist in ihm angestellt bzw. alle Mitglieder haben einen wirtschaftlichen Zuverdienst durch ihre gemeinsame Tätigkeit)
    Gemeinwesenorientierung (Einsatz für die allgemeine Verbesserung der Lebensbedingungen der Gemeinschaft und nicht nur für die individuellen; solidarisches Verhältnis der Kulturen und Geschlechter untereinander, Unterstützung von strukturschwachen Regionen).
    Während der Tagung wurde deutlich, dass Konzepte der Solidarischen Ökonomie in Form von kooperativen und genossenschaftlichen Organisationsformen in Europa einen Aufschwung erleben und ökonomische Krisen effektiver überstehen als andere Unternehmensformen. Insbesondere in Regionen Afrikas südlich der Sahara lassen sich Ansätze der solidarischen Ökonomie finden, die es weiter zu stärken gilt.

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